Reisebericht der 2. Reise nach Sri Lanka - Wir für Menschen e.V.

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<h3 class="sd-styled-title">Reisebericht der 2. Sri Lanka Reise der Fam. Drescher</h3>
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Wir waren von 16.-28. Oktober 2005 zum zweiten Mal nach der Tsunami Katastrophe vom 26. Dezember 2004 in Sri Lanka um einerseits zu überprüfen was mit unserem bei der ersten Reise investierten Geld passiert ist und andererseits eine endgültige Klärung bezgl. unseres „Hauptprojektes“, dem Waisenhaus, herbeizuführen.

Wir haben viele Gespräche mit unseren Freunden Anne und Alfred Wolf, Kurt Walter Wagner (Gründungsmitglied unseres Vereins und zur gleichen Zeit in Sri Lanka), unseren singhalesischen Freunden (Sanjeewa, Tharanga, Niranja, usw.), Mönchen, katholischen Priestern, Microsoft Sri Lanka, vom Tsunami betroffenen und weiteren Leuten geführt um zu reflektieren was bisher passiert ist und wie es weitergeht.

Zur Situation in Sri Lanka generell kann man sagen, dass insgesamt schon ein Fortschritt seit März zu erkennen ist, insbesondere was die Infrastruktur wie Strassen und Brücken angeht, aber insgesamt bleibt im Hinblick auf den Bau von Unterkünften für die betroffenen Menschen noch viel zu tun.

Wir möchten noch einmal betonen, dass die Reise zu 100% von uns privat bezahlt wurde. Wir hatten 2000 € vom Vereinskonto in bar mitgenommen (abgehoben am 14.10.2005) um bei Bedarf schnell begonnene Projekte sinnvoll abzuschließen oder anderweitig helfen zu können. Wir haben nur 335 € vor Ort ausgegeben (Details s.u.) und am 1.11.2005 die restlichen 1665 € wieder auf das Vereinskonto überwiesen. Die Fahrtkosten innerhalb Sri Lankas wurden zum großen Teil von dem lokalen Reiseveranstalter Skymax und unseren Freunden getragen. Den Rest haben wir privat gezahlt.

Projekte

1. Waisenhaus
2. Unterstützung bei Aufbau/Reparatur von 5 Häusern (insgesamt 2900 €)
3. Hilfe zur Selbsthilfe (ausgegeben 263.200 Rupien im März 05 ca. 2000 €)
4. Spontane Soforthilfe ( insgesamt 435 €)
5. Sonstiges

1.

1. Waisenhaus

Wie im ersten Reisebericht und in Artikeln in der Wetterauer Zeitung und dem Kreisanzeiger mehrfach beschrieben möchten wir den Großteil unserer Spenden Waisenkindern in Sri Lanka durch einen nachhaltigen Ansatz (Bau oder Ausbau eines Waisenhauses und Patenschaften) zukommen lassen. Wie berichtet gab es einen viel versprechenden Ansatz in Zusammenarbeit mit einem buddhistischen Tempel in der Gegend von Beruwela, der uns ein Grundstück kostenlos zur Verfügung stellen wollte. Als unser Hauptkontaktmann des Tempels und Befürworter unseres Vorhabens im Sommer einen 4 jährigen Aufenthalt in Japan begonnen hat gerieten die Verhandlungen ins Stocken. Mündliche Zusagen für das bereits zugewiesene Grundstück wurden zurück genommen, ein anderes Grundstück zugewiesen, das dann auch wieder in Frage gestellt, nur noch Jungen und nicht mehr Mädchen zugelassen, uvm. Die Basis für eine langfristige Partnerschaft schien nicht mehr gegeben und das Risiko Geld in den Sand zu setzen zu groß geworden. Wir haben das Thema vor Ort mit Anne und Alfred Wolf und Kurt Walter Wagner besprochen und sind gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass wir eine Alternative benötigen.

Wir haben dann viele Gespräche geführt, u.a. auch mit katholischen Priestern (Father Ivan, Father Tom, Father Julien, Father Frank), Mönchen und dem Geschäftsführer von Microsoft Sri Lanka und auch Waisenhäuser besucht.

Beim Besuch eines sehr bedürftigen, Not leidenden Waisenhauses in Lunuwila bei Negombo, dem „Santhana Lama Niwasaya“ , das durch eine private Initiative des katholischen Priesters, Rev. Fr. Frank Tissera, entstanden ist, hatten wir beide sofort das Gefühl „das könnte es sein“. Beim unserem zweiten Besuch war auch Kurt Walter Wagner dabei, ihm hat es auch gefallen. Hier sind im Moment 32 Mädchen und Jungen (90% Vollwaisen) beheimatet, die in einem alten Haus in einem Raum auf Matten eng zusammen gepfercht schlafen. Ein neues Haus auf dem gleichen Grundstück steht im Rohbau und kann wegen Geldmangel nicht fertig gestellt werden. Wir hätten die Möglichkeit den ganzen Flügel für die Mädchen zu bauen, also den „Wir für Menschen Bau“. Bis dato gibt es für die Kinder keine Patenschaften, d.h. auch diese Idee könnten wir hier verwirklichen.

2.

2. Unterstützung bei Aufbau/Reparatur von 5 Häusern (insgesamt 2900 €)

Wir hatten im März hierfür 2700 € eingeplant. Die Projekte wurden von Sanjeewa Senananyake überwacht. Alle Objekte haben wir im März besucht und fotografiert. Alle betroffenen Familien haben einen Tsunami Pass. Wir haben jetzt mit einer Ausnahme alle Häuser besucht und uns vergewissert, dass auch etwas passiert ist. Zur Fertigstellung des Daches des fünften Hauses haben wir auf dieser Reise noch einmal 200 € ausgegeben, d.h. jetzt insgesamt 2900 €. Die Projekte sind für uns abgeschlossen. Zu den Projekten gibt es Projektbeschreibungen.

3.

3. Hilfe zur Selbsthilfe (ausgegeben 263.200 Rupien im März 05 ca. 2000 €)

Über den der Familie Wolf seit Jahren persönlich bekannten katholischen Priester, Father Ivan“ in Beruwela/Payagale hatten wir schon im März für Handwerker Familien (Zimmerleute, Schlosser und Maler) Werkzeuge gekauft damit sie sich selbst helfen können. Wie bereits berichtet hatte die Übergabe bereits am 23. März in der Kirche in Payagale statt gefunden.

Wir haben Father Ivan am 19. Oktober wieder besucht. Er hat sich noch einmal bedankt. Eine Liste mit Namen und Anschrift der Familien sowie der gekauften Werkzeuge ist vorhanden. Dieses Projekt ist damit für uns abgeschlossen.

4.

4. Spontane Soforthilfe ( insgesamt 435 €)

Im März hatten wir bereits ca. 300 € für Weragama Schule und das Tudawe Children’s Home in Wadduwa, sowie die Dorfschule in Kahawa (bei Hikkaduwa) ausgegeben (Details im ersten Reisebereicht).

Wir haben jetzt noch einmal die Weragama Schule besucht und weitere 600 Schulhefte, Stifte und einen Drucker gespendet. Insgesamt 135 €. Wie schon im März waren Schulleiter, Lehrer und die ca. 100 Schüler sehr sehr dankbar dafür.

Dem Schulleiter haben wir einen Schlüsselanhänger der Gemeinde Florstadt überreicht. Wir werden bei der Karl-Weigand-Schule in Florstadt nachfragen sie Interesse an einer Partnerschaft hat.

5.

5. Sonstiges

Wir haben 3 Koffer voller Kugelschreiber, Kuscheltiere und sonstiger Spielsachen mitgenommen. Die Sachen wurden von Privatleuten, Microsoft Deutschland und der Sparkasse Wetterau gespendet. Weiterhin haben wir vor Ort viele Süßigkeiten (von privatem Geld) gekauft.

Wir haben alles in Schulen, Waisenhäusern und zwischendurch auf der Strasse bei passenden Gelegenheiten an Kinder verteilt und mit „kleinen Dingen“ eine große Freude gemacht.

Zusammenfassung oder „Was haben wir bisher in Sri Lanka erreicht?“

  • Persönliche Verteilung der Hilfsgüter (400 Kartons) direkt an die Betroffenen am 5. März 2005 (Wert in € nicht zu beziffern)
  • Waisenhaus Projekt gestartet (noch ca. 30.000 € vorhanden)
  • Aufbau/Reparatur von Häusern, 5 Projekte (2900 €)
  • Hilfe zur Selbsthilfe bei Handwerker Familien (2000 €)
  • Spontane Soforthilfe (435 €)
  • Verteilung von Spielsachen, Kugelschreibern, usw. an Kinder (Spenden)
"unser Mönch" mit einem handgemalten Bild einer begabten Florstädterin
wieder in der Schule von Wadduwa mit vielen Geschenken

Nächste Schritte

Wir werden in einer außerordentlichen Vorstandssitzung beschliessen wie wir konkret mit dem Waisenhaus Projekt weiter verfahren. Dies hat im Moment Priorität 1. Es wird noch einiges auf uns zukommen.
Außer dem Waisenhaus sind die Projekte in Sri Lanka zunächst abgeschlossen.

Zum Schluss möchten wir uns noch einmal ganz besonders bei unseren einheimischen Freunden Sanjeewa, Tharanga und Niranja, Anne und Alfred Wolf, sowie Kurt Walter Wagner bedanken. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir unsere Ziele auf dieser Reise erreicht haben. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Sri Lanka.

Florstadt, 1. November 2005
Kerstin Drescher Andreas Drescher


Folgende Dokumente stehen zur Verfügung:

  • Tagebuch
  • Ausgabenaufstellung im Detail
  • Projektberichte
  • Projektbeschreibung Waisenhaus


so sieht es vielerorts noch immer aus

eines der 5 Häuser deren Bau wir unterstützt haben

der Bau dieser Hütte wurde von uns komplett finanziert, die Leute sind zufrieden

und dieses Doppelbett auch

es ist seit März etwas passiert, zur Fertigstellung haben wir jetzt noch einmal 200 € für das Material (Dach, Tür) zur Verfügung gestellt

hier noch ein Bild vom März 2005

und hier vom Oktober 2005, es hat sich nichts getan

im März 2005. ca. 20 km östlich von Galle, am Unawatuna Beach

und im Oktober 2005, zwar nicht wie es war, aber immerhin

so sieht es bei der armen Bevölkerung heute vielerorts aus