Mitgliederversammlung Archive - Wir für Menschen e.V.

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Jahresbericht 2024

Mitliederversammlung mit Jahresbericht 2024

Am 28.11.2024 fand die jährliche Mitgliederversammlung in Nieder-Mockstadt statt. Dort wurden neben einer Live-Videoschaltung mit unseren Sri Lanka Ansprechpartnern auch die Hauptprojekte des Jahres 2024 vorgestellt.

Videoschaltung Sri Lanka:
Live-Schaltung nach Sri Lanka mit Father Nirmal Pathum (Nachfolger von Father Frank) und Merrill Fernando (kaufmännischer ehrenamtlicher Leiter des lokalen gemeinnützigen Vereins Salani) eingeleitet. Beide berichteten über die umgesetzten Maßnahmen im Kinderdorf, insbesondere über die von WFM finanzierte 20 kW Photovoltaik Anlage. Dieses Projekt wurde seit ca. 1 Jahr mit WFM besprochen und nach dem Besuch im Februar dieses Jahres entschieden und realisiert. Die Anlage ist kürzlich in Betrieb gegangen und der ursprüngliche Plan ist aufgegangen: Das Kinderheim hat seitdem keinerlei Stromkosten mehr! Das Bild des Beitrags zeigt die Begutachtung der neuen Investition.

Weitere Neuigkeiten aus Sri Lanka:
Aufgrund des 20. Jahrestages, der Tsunami war ja am 26.12.2004, ist das ja derzeit auch wieder sehr aktuell. Vielleicht hat es gestern Abend jemand gesehen, im ZDF lief die Reportage „Terra X History“ über den Tsunami in der neben Thailand und Indonesien auch viel über Sri Lanka berichtet wurde, z.B. über Orte wie Bentota, Hikkaduwa und Galle, die wir alle kennen. Von den über 200.000 Toten in Südostasien waren über 20.000 aus Sri Lanka. Es war wohl die größte Naturkatastrophe der jüngeren Geschichte.

Wie bereits bei der letzten Jahreshauptversammlung angekündigt haben unser 2. Vorsitzender Hans-Werner Gierhardt und unser Beisitzer Hans-Walter Reuss zusammen mit mir nach der Pandemie und den Unruhen in Sri Lanka im Februar dieses Jahres endlich wieder unser Kinderheim besuchen können. Wir haben 2 Tage mit Father Nirmal Pathum (Nachfolger von Father Frank) und Merrill Fernando (seit 2005 unser Ansprechpartner und Vorstandsmitglied von Salani) gesprochen und unser Kinderheim in Thummodara sowie weitere Standorte besucht. Uns wurde wie immer ein herzlicher Empfang mit vielfältigen Darbietungen (Tänze, Lieder) von den Kindern bereitet. Es waren auch traurige und ergreifende Momente dabei, Father Frank war erstmalig nicht mehr da und wir haben auch sein Grab besucht. Wir werden ihm immer ein Andenken bewahren.

Unsere Besuche der Standorte im Detail:
Kinderdorf Thummodara
Hier sind derzeit ca. 40 Mädchen untergebracht. Im Hauptgebäude wurde mit unserer Unterstützung der Sanitärbereich erweitert und ein Schlafraum ergänzt. Der Anbau hinter dem Hauptgebäude wurde in der Zeit seit unserem letzten Besuch fertiggestellt. Im Erdgeschoss befindet sich der Hauptversammlungsraum (auch für Unterricht genutzt) mit einer kleinen Bühne. Das Obergeschoss mit Schlafräumen dient auch als Ausweichfläche, wenn es zu Überflutungen kommt (in der Regel einmal pro Jahr, gerade jetzt der Fall). Auf dem Dach dieses Gebäudes soll eine Photovoltaik Anlage errichtet werden. Das hinten angrenzende Grundstück ist in der Zwischenzeit in den Besitz von Salani übergegangen. Darauf befindet sich ein Wohnhaus in dem Father Frank seine letzten Tage verbracht hat. Aktuell benutzt Father Pathum einen der Räume.
Insgesamt umfasst das Kinderdorf in der Zwischenzeit ca. 7.000 qm.

– Photovoltaik Anlage
Dieses Thema hatten wir schon im Vorfeld unseres Besuches mit Merrill und Father Pathum besprochen. Wir haben uns vor Ort ein Bild davon gemacht.
Es sollte eine 20KW Solaranlage errichtet werden. Damit kann der monatliche Strombedarf des Kinderdorfes gedeckt und durch Einspeisung des überschüssigen Stromes die Stromrechnungen der beiden anderen Standorte bezahlt werden.
Wir sind nun froh berichten zu können, dass die Anlage in der Zwischenzeit installiert wurde und Salani keine Stromkosten mehr hat. Ich verweise auf die Live Schaltung am Anfang der Sitzung.

– Fertigstellung der Erweiterung des Sanitärbereichs
Die Erweiterung wurde mit unserer Zuwendung in Höhe von 3.000 Euro vom letzten Dezember begonnen, mit weiteren 2.000 Euro können die restlichen Arbeiten erledigt werden. Diese 2.000 Euro haben wir im März dieses Jahres überwiesen und die Arbeiten konnten abgeschlossen werden.

Kinderheim für Jungen (Sudotha in der Nähe von Thummodara)
Dieses ca. 2.000 qm große Grundstück mit einem Wohnhaus und einem weiteren Gebäude mit einem Schlafsaal mit 10 Betten wurde von der noch hier im Wohnhaus lebenden 82-jährigen Frau an Father Frank überschrieben. Hier leben 10 zum größten Teil elternlose Jungen im Alter von 5 bis 15 Jahren.

Vocational Training Center (VTC) in Rajakadalua
Dieses Anwesen (ebenfalls ca. 2.000 qm) in der Nähe des Städtchens Chilaw befindet sich in einer Gegend, in der viele arme Leute wohnen und in der Father Frank früher als Priester tätig war. Hier sollen Kinder aus der näheren Umgebung auf das Berufsleben vorbereitet werden und z.B. ein Handwerk erlernen. Die Einrichtung musste während der Corona Pandemie geschlossen werden und soll dieses Jahr wieder eröffnet werden. Die Grundsubstanz der beiden Gebäude ist zwar in Ordnung, es müssen aber einige Investitionen getätigt werden (Fertigstellung Küche, Schlafraum für Jungen, Außenanlage …) Das VTC wurde ja im Wesentlichen vom Verkaufserlös des ursprünglichen Kinderheims in Lunuwila finanziert, deswegen ist dort auch unsere Granittafel angebracht.

Zukünftige Projekte und Investitionen:
Nach der Besichtigung der 3 Standorte haben wir mit Father Pathum und Merrill Fernando über folgende Projekte/Investitionen gesprochen:

Erweiterung des Kinderheims für Jungen in Sudotha
Derzeit sind dort 10 Jungen unter gebracht die alle in einem Saal schlafen und es sind nur 2 Toiletten vorhanden. Weiterhin gibt es kaum Platz für den Unterricht. Hier planen wir mittelfristig eine Erweiterung. Die Kosten konnten noch nicht beziffert werden.

Wiederaufnahme des Betriebs im Vocational Training Centers (Ausbildungszentrum) in Rajakadalua
Wegen der Entfernung von Thummodara (ca. 50km) muss hier zunächst ein(e) Ausbilder/in vor Ort gefunden werden. Weiterhin müssen noch Gerätschaften für die Ausbildung angeschafft werden. Zu gegebener Zeit werden wir eine Kostenaufstellung bekommen.

Fazit Sri Lanka: Zur Unterhaltung und sinnvollen Erweiterung sind weiterhin Investitionen erforderlich. Die weiteren Maßnahmen werden wir gemeinsam mit Father Pathum und Merrill priorisieren und Schritt für Schritt umsetzen.
Auch im Jahr 2025 wird es wieder einen Besuch geben, um die Fortschritte zu begutachten und neue Projekte zu erarbeiten.

In diesem Jahr gab es auch ein lokales Projekt, welches erfolgreich gefördert wurde.
Wir für Menschen hat in diesem Jahr 10.000 € an das Projekt „Barrierefreier Spielplatz für ALLE Kinder in Ober-Florstadt“ des „Florstädter Kindergruppen e. V.“ gespendet.
Der Verein ist stolz darauf, einen Anteil an einem solch relevanten und lokalen Projekt leisten zu können.
Auch die Presse hat darüber berichtet: LINK: Zeitungsartikel
Bei Interesse zum Projekt oder auch einer möglichen Förderung, klicken Sie einfach auf den Link:
LINK: Florstädter Kindergruppen e. V.

Fazit:
Unser Hauptprojekt, das Kinderheim Salani in Sri Lanka und letztendlich auch der Hauptgrund unseres Bestehens entwickelt sich weiterhin sehr gut und hat sich nach jetzt fast 20 Jahren als nachhaltig und sinnvoll erwiesen. Dass WFM auch regional aktiv ist zeigt sich am Beispiel des Kinderspielplatzes in Ober-Florstadt.

An Beispielen wie der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vom Juli 2022 kann man sehen, wie schnell eine unvorhersehbare kritische Situation eintreten kann, wie gut sich unsere Satzung dann anwenden lässt und wie wichtig es ist ein finanzielles Polster zu haben mit dem man sofort und unbürokratisch helfen kann.

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Zeitungsartikel „Vorstand im Amt bestätigt“

Die Frankfurter Neue Presse hat den folgenden Artikel veröffentlicht (Original-Link):

Florstadt (lut). Mit einem unveränderten Vorstand geht die Florstädter Hilfsorganisation »Wir für Menschen« (WfM) in eine neue Amtsperiode. Die Mitgliederversammlung bestätigte jetzt den kompletten Vorstand um den Vorsitzenden Andreas Drescher im Amt. Hans-Werner Gierhardt bleibt somit stellvertretender Vorsitzender, Bastian Drescher Rechner und Sina Drescher Schriftführerin.

Wiedergewählt wurden auch die Beisitzer Frank Ulrich, Hans-Walter Reuß und Helge Velten.

In seinem Jahresbericht legte Vorsitzender Drescher das Hauptaugenmerk auf das Kernprojekt und den ursprünglichen Gründungsgrund des Vereins, das Kinderheim auf Sri Lanka. Im vergangenen Jahr war es erstmals möglich, über eine Online-Schaltung nach Sri Lanka Kontakt mit Father Nirmal Pathum und Merril Fernando zu haben, zwei wichtigen Größen der humanitären Hilfe vor Ort. Father Pathum ist der Nachfolger des im September 2022 verstorbenen langjährigen Ansprechpartners Father Frank Tissera.

Fernando fungiert seit der Vereinsgründung 2005 als ehrenamtlicher kaufmännischer Leiter des lokalen und gemeinnützigen Vereins »Salani«, mit dem WfM zusammenarbeitet. Beide bedankten sich für die nunmehr 18-jährige Unterstützung, die sich zunächst auf das Kinderheim in Lunuwilla fokussierte. Inzwischen betreiben »Salani« und WfM das Kinderdorf in Thummadora und das Weiterbildungszentrum in Arachchikattuwa, wo Kinder auf die Zeit nach der Schule vorbereitet werden. Mittlerweile gibt es einen dritten Standort nahe Thummodara, wo Father Frank ein Grundstück geerbt hatte. Dort werden derzeit elf arme Kinder im Alter von sieben bis 16 Jahren betreut. Drescher kündigte dort beim nächsten Vereinsbesuch in diesem Jahr eine Besichtigung an.

Investition in Photovoltaikanlage
Investiert werden soll in eine Photovoltaikanlage im Kinderdorf, um die Stromkosten auf null zu senken, und in die Erweiterung der sanitären Anlagen. Der Vorsitzende sagte zudem, dass wieder 2000 Euro für Weihnachtsgeschenke und eine kleine Weihnachtsfeier überwiesen wurden. Dreschers Fazit zum Sri Lanka-Einsatz: »Wir sind sehr froh darüber, dass sich unser ursprüngliches Engagement und die Investition seit dem Jahr 2005 nach dem Tsunami als richtig erwiesen haben und wir nach nunmehr 18 Jahren konstruktiver Zusammenarbeit mit dem lokalen Hilfsverein ›Salani‹ viel für arme Kinder erreichen konnten.«

Der Vorstand erbringt zudem lokale Beratungsleistungen, unter anderem zur Selbsthilfe oder mit Fachwissen aus den bestehenden Netzwerken. Das geschieht aktuell im Vogelsberg und in der Wetterau, zuvor bereits im Ahrtal nach der Flutkatastrophe sowie für Kinder in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz.